Puschi bei den Kängurus

Mittwoch, Dezember 13, 2006

:: Sportnews :: Der Ausbau der TüArena zur rosaroten Festung

Die Heimserie hält – 74:71-Triumph über ALBA Berlin

TÜBINGEN (sme, jme, tsu) Auch ALBA Berlin konnte den Höhenflug der WALTER Tigers Tübingen in der heimischen TüArena nicht stoppen. Die Truppe von Coach Henrik Rödl, die zuletzt noch im ULEB-Cup dem italienischen Spitzenteam Montepaschi Siena einen großen Kampf geliefert hatte, musste sich in den Schlussminuten einer dramatischen Partie dem unglaublichen Siegeswillen der Raubkatzen geschlagen geben. Und das, obwohl Berlin 32 (!) Wurfversuche mehr hatte als das Heimteam. „Ich weiß nicht, wie wir dieses Spiel gewinnen konnten!“, staunte auch Tigers-Coach Aaron McCarthy. „Berlin hatte 22 Offensivrebounds, wir 22 Ballverluste. Eigentlich kann man so gar nicht gewinnen!“.
Begonnen hatte die Partie ganz nach dem Geschmack der 3132 Fans im pickepackevollen Tigerkäfig. Aaron McCarthys Mannschaft spielte im Angriff äußerst clever, suchte den freien Mann, der zunächst vor allem AJ Moye (wer sonst?) hieß. Einzig die Rebounds ließen zuwünschen übrig. Wie im Spiel gegen die Artland Dragons trieben die Tiger ihren Dompteur zur Weißglut, da sich Berlin Rebound um Rebound angelte. Zum Glück konnten die Berliner ihre zahlreichen Chancen nicht nutzen, die starke Verteidigung der Hausherren erzwang aber auch viele schlechte Würfe. Die Folge dieses Spielchens war ein 20:8-Zwischenstand nach dem ersten Viertel.
Bei 10 Punkten pendelte sich auch der Vorsprung im zweiten Viertel ein. Während Tübingen äußerst ökonomisch spielte und jetzt auch einige Zähler per Fastbreak verbuchen konnte, hatten sämtliche Berliner weiterhin die Seuche an den Händen. Symptomatisch war die Szene, als Kevin Melson den Berliner Chris Owens in einem Angriff gleich zweimal posterreif blockte und die Halle damit zum Kochen brachte. Erst als die bis dahin blassen Julius Jenkins und William Avery 3 Minuten vor der Halbzeitsirene besser ins Spiel fanden, konnten die Gäste verkürzen. Die Tiger spielten jedoch leidenschaftlich weiter, suchten den Weg zum Korb und durften zum Lohn oft an die Freiwurflinie. Das Resultat der harten Arbeit war ein 36:29-Halbzeitstand. AJ Moye hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 14 Zähler auf seinem Konto.
Im dritten Viertel erwarteten alle einen wütenden Ansturm der Berliner. Doch die erste Aktion gehörte Ray Nixon, der aus der Distanz traf. Die Berliner Verteidigung wurde dann aber immer stärker, während die Hausherren scheinbar an die Kraftreserven gehen mussten. Vor allem Berlins William Avery brachte die Tigers-Defense mächtig ins Schwitzen. In der 25. Minute brachte Sharrod Ford die Albatrosse wieder auf 40:44 heran – das Spiel drohte zu kippen. Doch die Tübinger Langen, „K+K“ Katic und Kiefer hielten noch einmal dagegen und sorgten im Alleingang für einen 13:4-Lauf. Henrik Rödl nahm eine Auszeit. Mit einer 58:49-Führung gingen die Tigers vor großartiger Kulisse ins Schlussviertel.


Dort schien sich dann aber doch die Berliner K(l)asse auszuzahlen. Nur 100 Sekunden benötigte ALBA, um nach einem 9:0-Lauf zum 58:58 auszugleichen. Die Tiger schienen nun mit den Kräften endgültig am Ende zu sein, da halfen auch zwei Auszeiten von Aaron McCarthy nichts. Drei Minuten vor dem Ende – Berlin führte inzwischen mit 67:62, während die Tigers-Spieler vor Erschöpfung beinahe taumelten – glichen AJ Moye und der viel Ruhe ausstrahlende Igor Perovic noch einmal aus. „In dieser Phase hätte Berlin den Sack zumachen können“, so Aaron McCarthy nach dem Spiel. Berlin vergab aber einige gute Chancen, während Tübingen wieder an einen Sieg glauben durfte. „Da war das Glück wirklich auf unserer Seite, anders kann man das gar nicht anders sagen!“. In den letzten Sekunden wurde es dramatisch. 40 Sekunden vor dem Ende brachte Kevin Melson die Tigers an der Freiwurflinie wieder mit 72:71 in Führung. Berlin rannte noch einmal wütend an, doch der Wurf von Julius Jenkins landete bei Rasko Katic. Die Albatrosse mussten nun die Uhr anhalten und foulten Igor Perovic, der aber beide Freiwürfe zum 74:71 versenkte. Der letzte Angriff gehörte Berlin. Als Nenad Canak zum 3er ansetzte brachte Igor Perovic seine Finger an den Ball, sodass der Ball wieder Richtung Mittellinie flog. Sharrod Ford versuchte mit dem Mute der Verzweiflung einen Wurf aus 12 Meter. Als dieser letzte Wurf an das Tübinger Brett klatschte und die Schlusssirene ertönte, lagen sich die Tigers-Spieler allesamt in den Armen: „Ich liebe dieses Team, ich liebe diesen Coach. Für immer will ich mit diesen Leuten zusammenspielen. Bevor wir auseinander gehen, höre ich mit dem Basketball auf!“, so ein siegestrunkener AJ Moye nach dem Spiel. Aaron McCarthy lobte sein Team in größten Tönen: „Das war ein Sieg der gesamten Mannschaft. Heute hat jeder Anteil an diesem Erfolg.“ So darf es weitergehen! Das kommende Heimspiel bestreiten die Tigers nächste Woche gegen TBB Trier, ehe es zum Derby gegen die EnBW Ludwigsburg in der Stuttgarter Porsche-Arena kommt. „Das ist leider ein Auswärtsspiel!“, beklagt McCarthy.

© walter-tigers.de

Fankommentar

Scheiße man!!! Gegen Alba vor ausverkauftem Haus gewonnen! In dem Spiel war wirklich alles drin: richtig gute Defense auf beiden Seiten, Blocks, Dunks, Spannung! Gott sei dank hat Berlin wirklich schlecht getroffen. Hab mich schon gefreut, dass wir wenigstens eine Halbzeit mitgehalten haben und dann haben wir bis zu Beginn vom letzten Abschnitt den Vorsprung noch ausgebaut. Als Alba dann aber in 2 Minuten den Ausgleich geschaft hat und schließlich mit 5 vorne lag, hab ich schon gedacht, das wars. Aber die Tigers haben sich wirklich nochmal zurückgekämpft. War mit 4 Basketballkollegen aus Mössingen da. Vogel war dabei, der für Alba ist, weil er aus Berlin kommt. Wir beide haben uns voll gebattlet. Immer wenn Alba abging, schrie er mich an und wenn die Tigers was fettes gemacht haben eben umgekehrt. War der Wahnsinn! So kanns weiter gehn!
PS: Albstadt hat das letzte Vorundenspiel mit 2:3 gegen Olympia Laupheim gewonnen, obwohl Laupheim mit 2:0 führte. Sind aber immer noch auf dem vorletzten Platz.





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Let's go Tigers, let's go!